Ruben Welsch glänzt erstmals als Ultraläufer mit Platz 8 und 53,3 Kilometern beim Wings for Life World Run in Mailand
Letzten Sonntagmittag um 13 Uhr CET gingen bei der vierten Ausgabe des Wings for Life World Run zeitgleich 155.288 Läufer in 58 Ländern (inkl. App Runs) für ein gemeinsames Ziel an den Start: Querschnittslähmung heilbar zu machen. Das Konzept des einzigen globalen Charity-Laufs ist außergewöhnlich: alle Teilnehmer laufen so lange, bis sie von der beweglichen Ziellinie, dem Catcher Car, eingeholt werden. Nach seiner 38km-Premiere im letzten Jahr in München, war auch der gebürtige Eibelshäuser Ruben Welsch in disem Jahr in Mailand am Start. Nur vier Wochen nach dem erfolgreichen Marathonlauf in seiner Wahlheimat Zürich, stellte sich Welsch gut erholt der Herausforderung. Mit am Start waren der Vorjahressiger aus Kanada Bartosz Olszewski (POL), der deutsche Sieger und 100km-Hessenrekordhalter Florian Neuschwander, sowie der italienische Rekordhalter des Laufes, Giorgio Calcaterra.
Ruben Welsch startete verhalten und hielt sich auf den ersten 20 Kilometern über Kopfsteinpflaster, durch Parks und vorbei an historischen Bauwerken, wie dem eindrucksvollen Mailänder Dom taktisch klug in kleinen Gruppen auf. „Mein Ziel war möglichst bis zur 30-KM-Marke Kraft zu sparen, um dann zu schauen was geht“, so Welsch nach dem Rennen. Bei idealen Rennbedingungen – trocken, kein Wind und einem flachen Kurs, startet der frühere U19-Nationalmannschaftshindernisläufer durch. Läufer um Läufer holte er ein und betratt dann ab der Marathonmarke (42,195 Kilometer) Neuland, denn noch nie in seinem langen Läuferleben lief Welsch eine längere Strecke. Auf sich alleine gestellt erkämpfte sich der 39jährige Meter um Meter gegen die herannahende Ziellinie. Am Ende zeigten die Ergebnislisten erstaunliche 53,3 km an und damit erstmals für den selbstständigen Internetunternehmer eine sogenannten Ultradistanz. In der Endabrechnung unter den 155.288 Startner weltweit wurde Welsch hinter den Profispitzenläufern 8. In Mailand, 132. Und 14. seiner Alterklasse M40 in der globalen Wertung.
Bei der 4. Auflage des Wings for Life World Run wurden zahlreiche Rekorde aufgestellt: Weltweit 1.431.183 zurückgelegte Kilometer, 27 Streckenrekorde und 6,8 Millionen Euro für die Rückenmarksforschung, die über Startgelder und Spenden zusammenkamen. Erstmals kürte sich ein Rollstuhlfahrer zum globalen Wings for Life World Run Champion. Aron Anderson (SWE) gewann in Dubai mit unglaublichen 92,14 Kilometern. Der Läufer mit der am weitesten gelaufenen Distanz ist Bartosz Olszewski (POL) mit 88,06 Kilometern; Florian Neuschwander, landete mit 83,36 Kilometern auf Platz sechs im globalen Ranking. Neuschwander stellte mit „Run with the Flow“- das grösste Läufer-Team, in dem auch Ruben Welsch vertreten war – souverän wurde die infozielle Mannschaftsweltmeisterschaft aus dem Vorjahr verteidigt.
Der Wings for Life World Run bewegt mit seinem einzigartigen Format Menschen auf der ganzen Welt. Auf allen Kontinenten, in verschiedensten Zeit- und Temperaturzonen, trieben die Catcher Cars auch dieses Jahr Hobbyathleten und Profiläufer zu Höchstformen an. Nach über 5,5 Stunden stand der globale Wings for Life World Run Champion fest: Aron Anderson legte im Rollstuhl insgesamt 92,14 Kilometer zurück und sorgte damit für die größte Sensation des Tages. „In einem Rennrollstuhl wäre das eine normale Leistung, aber er hat das entsprechend der Regeln in einem ganz alltäglichen Rollstuhl geschafft, ein fantastischer Erfolg“ so Marc Herremans, Sports Director Wheelchair beim Wings for Life World Run. Mit 88,06 Kilometern sicherte sich Bartosz Olszewski (POL) in Mailand Platz zwei; Dritter wurde mit 87,16 Kilometern Lemawork Ketema (AUT) in Wien. Die längste Strecke (68,21 Kilometer) bei den Frauen legte weltweit Dominika Stelmach (POL) in Santiago de Chile zurück.
Das Bild zeigt Ruben vorne rechts im weissen Trikot, mit der Nr. 54829 Florian Neuschwander (dt. Sieger des Laufes 2015 & 2016 sowie hessischer Rekordhalter über 100km). 3. von rechts, leicht
verdeckt (blaues Trikot) ist der weltweite Sieger des Wettbewerbes der Pole Bartosz
Olszewski