Vom 20.02-27.02.2022 fanden die Hallen-Europameisterschaften der Senioren in Braga (Portugal) statt. Ursprünglich waren die Meisterschaften schon 2020 angesetzt worden jedoch wegen der Corona Pandemie auf dieses Jahr verlegt worden. Umso erfreulicher war es für mich, dass trotz der jetzigen Umstände die EM ausgetragen wurde. Es war mein erster internationaler Einsatz und zugleich auch mein erster Wettkampf außerhalb Deutschlands. In Begleitung meiner Mutter machte ich mich schon am Sonntag den 20.02 auf nach Braga. Am frühen Nachmittag traf ich schon im Altic Forum Braga ein, die Austragungsstätte der Wettbewerbe. Nach der Akkreditierung und der Ausgabe der Unterlagen unternahm ich die ersten Erkundungsgänge im Forum um mir einen Überblick zu verschaffen. In diesem Forum finden normalerweise Konzerte und Ausstellungen statt. Extra für die Europameisterschaften wurde eine Rundbahn aufgebaut. Sie stand komplett auf Stützen und war unten hohl. Auf den ersten Blick wirkte es schon abenteuerlich aber ich muss sagen, dass ich noch nie im Leben auf einer so guten Bahn gelaufen bin und vom ersten Meter an ein so gutes Gefühl hatte. Den Montag Vormittag (21.02) nutzte ich zum Beine lockern bei einem lockeren Dauerlauf. Danach ging es in die Halle zum Aufnehmen der Atmosphäre und Anfeuern der anderen Deutschen Athleten. Insgesamt waren über 180 Deutsche bei über 2300 gemeldeten Athleten am Start. Am Dienstagvormittag standen dann alle 800m Vorläufe M/W an. In meiner Altersklasse M35 waren 17 Athleten verteilt auf 2 Vorläufe am Start. Die schnellsten zwei jedes Vorlaufes und die 5 Zeitschnellsten danach ergaben ein 9 köpfiges Finale. Erstmals im Deutschland Trikot an den Start zugehen war ein unbeschreibliches Gefühl. Die Aufregung entsprechend groß. Ich wusste wenn ich taktisch klug laufe, eine Finalteilnahme möglich war. Der Vorlauf verlief perfekt für mich. Ich ordnete mich an 2 bzw. 3 Stelle an. Bei 600m wurde das Tempo erhöht, ich ging mit und wurde im Ziel Zweiter. Somit belohnte ich mich mit der direkten Qualifikation fürs Finale. Ich fühlte mich stark an diesem Tag. Die Zeit von 2:01,58 min ansprechend zumal das Tempo nicht gleichmäßig hoch war. Eine große Last viel ab, die Freude war groß. Hier ins Finale einzuziehen war schon ein großer Erfolg für mich. Schon einen Tag später also am Mittwoch den 23.02 stand dann das Finale an. Ich hoffte das die Beine noch fit waren um im Finale mithalten zu können. Auch an diesem Tag fühlte ich mich gut, die Beine ließen mich nicht im Stich. Der Start im Finale verlief für mich wieder sehr gut. Es gab keine Rangeleien. Ich konnte mich wieder im vorderen Teil der Gruppe einsortieren. Das Tempo wechselte ständig so dass nie ein gleichmäßiges hohes Tempo gelaufen wurde. Aber das gehört zu einem Meisterschaftsrennen dazu. Ich befand mich zwischenzeitlich an Position 7. Bei 500m zog der Favorit das Tempo an und lief uns allen gleich weg. Damit war zurechnen, das wusste jeder im Feld. Dahinter war aber trotzdem alles möglich. Ab diesem Zeitpunkt nahm das Rennen dann auch Fahrt auf und das Tempo wurde forciert. Ich konnte dann noch 2 Athleten in der letzten Runde überholen und wurde am Ende 5. Es hat zu Platz 3 nicht viel gefehlt. Aber dennoch bin ich sehr zufrieden mit mir. In einem so starken Feld mitzulaufen und am Ende sagen zu können einen 5. Platz bei der Hallen-Europameisterschaften erreicht zu haben sind unglaublich. Ich konnte auch meine Zeit auf 2:00,86 min nochmals steigern. So nah an die 2 Minuten Grenze bin ich in der Halle lange nicht mehr gelaufen. Für mich und vor allem für meine Mutter war es ein sehr schönes Erlebnis wovon ich noch lange erzählen werde und gerne zurück denke. Einen besonderen Dank möchte ich auch noch an meinen Trainer Peter Thum und die Trainingsgruppe des LC DIABÜ Eschenburg richten. Ich wurde bestens auf die EM vorbereitet und konnte so mein Maximum abrufen. Der Blick richtet sich jetzt auf die Freiluftsaison mit dem Highlight bei der Weltmeisterschaft der Senioren im Sommer in Tampere (Finnland) an den Start zugehen.